Die Appellation Crémant d’Alsace feiert vierzigsten Geburtstag

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Die Schaumwein-Appellation Crémant d’Alsace feiert dieses Jahr einen runden Geburtstag.

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Am 24. August 1976 wurde für den Qualitätsschaumwein, der nach der traditionellen Methode der Flaschengärung hergestellt wird, eine eigene Appellation geschaffen; sie garantiert seine besondere Qualität und Herkunft. Dies war zugleich der Beginn einer internationalen Erfolgsgeschichte. Auch die Deutschen – Weltmeister im Schaumweinkonsum – lieben den feinperlenden Elsässer Crémant: Seine Exporte sind innerhalb von zehn Jahren (2005-2015) um 67 Prozent gestiegen. Gerade zu festlichen Anlässen, wie Weihnachten und Silvester, überzeugt Crémant d’Alsace als edler Aperitif oder gar als Begleiter eines kompletten Menüs.

Wie der Crémant ins Elsass kam

Obwohl die Appellation Crémant d’Alsace erst im Jahr 1976 offiziell anerkannt wurde, reicht die Tradition der Crémant-Herstellung im Elsass bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Damals entfiel für die Winzer im ans Deutsche Reich annektierten Elsass die Sektsteuer. So ließen sich mehrere Champagnerhäuser in der Region nieder, um Schaumweine nach ihrer Methode herzustellen. Die Crémant-Pioniere des Elsass, wie der junge Julien Dopff, Winzersohn aus Riquewihr, wandten zu Beginn des 20. Jahrhunderts ebenfalls die Techniken der Champagnerherstellung an und führten diese auch nach der Rückkehr des Elsass zu Frankreich weiter fort.

In den 1970er Jahren trieben engagierte Elsässer Winzer die Qualitätsbestrebungen in der Schaumweinherstellung weiter voran. Zu ihnen zählten Pierre Dopff (Juliens Dopffs Sohn), Lucien Albrecht (Maison Lucien Albrecht) sowie Xavier Ehrhart und Pierre Hussherr (damals jeweils Präsident und Direktor der Cave d’Eguisheim, heute Wolfberger). Sie definierten Produktionsrichtlinien (begrenzte Anbaugebiete, zugelassene Rebsorten, Erntehöchsterträge, Pressung, zweite Flaschengärung, Lesezeitraum, etc.) und legten den Namen „Crémant d’Alsace“ fest. Am 24. August 1976 erkannte das INAO (Institut National de l’Origine et de la Qualité – Nationales Institut für Herkunft und Qualität) die AOC Crémant d’Alsace offiziell an.


Crémant d’Alsace – kurz und bündig erklärt

Das Besondere liegt so nah – das gilt auch für den Crémant d’Alsace. So ähnelt er zwar den deutschen Qualitätsschaumweinen, die Unterschiede jedoch, die nicht zuletzt aus seiner besonderen Herkunft, den Rebsorten und der verschiedenen Terroirs resultieren, machen ihn zu etwas ganz Besonderem. Es gibt ihn in den verschiedensten Varianten: vom traditionellen weißen, trockenen Crémant auf Basis der Rebsorte Pinot Blanc d’Alsace (Weißburgunder), dem Rosé oder Blanc de Noirs aus Pinot Noir (Spätburgunder), über bio- oder biodynamisch, Crémants aus 100 Prozent Riesling oder Chardonnay – sie alle spiegeln das altbewährte Savoir-faire ihrer Winzer wider. Alle Trauben für die Crémant-Erzeugung müssen aus einem festgelegten Gebiet stammen; sie werden in der Regel zu Beginn der Weinlese per Hand geerntet, wenn sie für die Sektbereitung die besten Eigen­schaften haben (Säure, Harmonie, Ausgeglichenheit, Spritzigkeit).

Der Crémant d’Alsace wird nach traditioneller Methode, per Flaschengärung, hergestellt. Der Schaumwein verbleibt also, nachdem er mit Zucker und Hefe versetzt und abgefüllt wurde, nach seiner ersten Gärung in der Flasche. Dort liegt er mindestens zwölf Monate auf der Hefe. Sie wandelt den Zucker in Kohlensäure und Alkohol um und lässt die feinen Kohlensäureperlen, die Perlage, entstehen. Während der Lagerung wird die Flasche regelmäßig gerüttelt, das heißt nach und nach auf den Kopf gestellt. Dadurch sammelt sich das Hefedepot im Flaschenhals und kann schließlich entfernt (degorgiert) werden. Durch das Zugeben eines Likörs, die Dosage, füllt der Winzer die fehlende Weinmenge wieder auf und verleiht dem Crémant so seinen Charakter (brut, trocken oder halbtrocken).

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